Ramona Fels, JRF-Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied hat am 22. Februar 2018 die „3 1/2 Fragen“ im CHANCEN Brief, dem Newsletter für Hochschule, Wissenschaft und Scientific Community des Zeitverlages beantwortet. Darin plädiert sie dafür, die Anerkennung für anwendungsorientierte Forschung zu erhöhen und den erfolgreichen Transfer wissenschafticher Erkenntnisse als Qualitätsmerkmal anzuerkennen.

Die gesamte Ausgabe vom 22.02.2018 können Sie hier nachlesen.


3 1/2 Fragen an…

Ramona Fels

Geschäftsführerin der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft

Eine Erkenntnis, zu der Sie jüngst kamen?
Dass es jenseits aller politischen Unterschiede einen breiten Konsens im Landtag von links bis rechts darüber geben kann, dass ein großes Bundesland wie NRW vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen eine eigene Forschungsgemeinschaft benötigt.

Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen?
Die Anerkennung für anwendungsorientierte Forschung erhöhen! Dazu müssen sich alle Akteure der Wissenschaftscommunity die Bedeutung praxisnaher Forschung ins Bewusstsein rufen. In Zeiten „alternativer Fakten“ (Unwort des Jahres 2017) brauchen wir aktuelle Forschung zu gesellschaftlich und wirtschaftlich relevanten Themen. Wissenschaft kann mehr als klassische Grundlagenforschung. Sie kann nah an Menschen und Märkten sein, ohne dass sie ihre „Exzellenz“ verliert. Hier braucht es ein Umdenken. Der erfolgreiche Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sollte neben anderen etablierten Kriterien ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Projekte und wissenschaftliche Einrichtungen sein.

Lektüre muss sein. Welche?
In Zeiten „alternativer Fakten“ und „Fake News“ ein Klassiker, der über die Jahrzehnte nicht an Aktualität eingebüßt hat: „1984“ von George Orwell. Ein aktueller, faszinierender und gleichzeitig besorgniserregender Roman, der das Verhältnis von Mensch und Natur thematisiert, ist „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde.

Und sonst so?
Obwohl ich mich als Digital Native bezeichne (Jahrgang 1986), muss ich feststellen, dass die Mediennutzung nur zehn Jahre jüngerer Menschen eine deutlich andere ist. Wozu neben Facebook, Twitter und WhatsApp auch noch Flickr, Snapchat und Instagram? Die Bereitschaft, noch größere Teile der eigenen Privatsphäre aufzugeben, teile ich nicht.