Die JRF ist die Forschungsgemeinschaft des Landes NRW. Das ist etwas Besonderes, da NRW das einzige Bundesland ist, das über eine eigene Forschungsgemeinschaft verfügt. Die JRF hat sich im vierten Jahr nach ihrer Gründung als ein wichtiger Akteur in der nordrhein-westfälischen Wissenschaftslandschaft etabliert und genießt die breite Unterstützung der Landesregierung und aller Fraktionen im NRW-Landtag.

Insgesamt war das Jahr politisch hochspannend aufgrund der Bundes- und Landtagswahlen und der daraus resultierenden neuen politischen Konstellationen. Dabei konnte die JRF feststellen, dass sie mit ihrer Ausrichtung, ihrer Themensetzung und ihrer Arbeitsweise jenseits der parteipolitischen Ausrichtung die wichtigsten Landesthemen, die uns auch in den nächsten Jahren beschäftigen werden, adressiert. Insbesondere mit ihren bereits im Jahr 2016 formulierten vier Leitthemen „Städte & Infrastruktur“, „Industrie & Umwelt“, „Gesellschaft & Digitalisierung“ und „Globalisierung & Integration“ zielt die JRF genau auf die Zukunftsthemen in NRW ab. Die JRF erfüllt für das Land NRW wichtige Funktionen:

  • Im Sinne der „Dritten Mission“ schlagen die JRF-Institute eine Brücke zwischen der Forschung an den
    NRW-Universitäten und den Anwendern aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik.
  • Die JRF-Institute agieren regional, national und international und forschen interdisziplinär zu zukunftsorientierten Themen (siehe Seite 45)
  • Die JRF-Institute holen Forschungsgelder aus Wirtschaft, Bund und Europa nach NRW. Bei nur 18 Prozent Landesförderung entfaltet die JRF den größten Hebeleffekt im Vergleich zu anderen Forschungsgemeinschaften.
  • Die JRF-Institute schreiben Nachwuchsförderung groß. Im Jahr 2017 wurden 140 Doktoranden und 230 Bachelor- und Masterarbeiten betreut.Die JRF-Institute forschen nicht im Elfenbeinturm.
  • In zahlreichen Veranstaltungen präsentieren die Institute aktuelle Forschungsergebnisse und treten in den Dialog mit ihren Zielgruppen.

Um ihre Arbeitsweise prägnant darzustellen, hat die JRF im Sommer 2017 die Broschüre „12 Thesen zur Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft“ herausgegeben. Eine besondere Gelegenheit, diese Thesen den Abgeordneten im Landtag NRW vorzustellen, erhielt der Vorstand während der Sitzung des Wissenschaftsausschusses im November.

Die Formulierung der Leitthemen war ein Meilenstein für die JRF. Erstmals wurden diese im Jahr 2017 für interne Netzwerktreffen genutzt, bei denen sich die Institutsleiter und die Forschungskoordinatoren über potenzielle Kooperationen ausgetauscht und Projekte angestoßen haben. Im Jahr 2017 wurde zudem das überarbeitete Evaluierungsverfahren eingeführt. Den Zuschlag für die Durchführung der Evaluierung der Institute BICC, DST und STI erhielt die evalag – Evaluationsagentur des Landes Baden-Württemberg.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ist neben der gut besuchten Veranstaltung zum Thema „Industrie und Umwelt – Quo vadis NRW?“ die Beteiligung der JRF an der UNO-Weltklimakonferenz mit einer offiziellen Dialogveranstaltung besonders hervorzuheben.

Der Ausblick auf 2018 ist nicht weniger spannend: Besonderes Augenmerk wird darauf liegen, sowohl die interne Vernetzung als auch die öffentliche Wahrnehmung der JRF weiter zu stärken. Sie werden von uns hören!

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre des diesjährigen Jahresberichts!

Prof. Dr. Dieter Bathen
Vorstandsvorsitzender
Wissenschaftlicher Vorstand

Ramona Fels
Stellvertretende Vorstandsvorsitzende
Kaufmännische Vorständin

Prof. Dr. Uwe Schneidewind
Wissenschaftlicher Vorstand