Wie kann eine nachhaltige Transformation der städtischen Siedlungswasserwirtschaft gelingen? Dieser Frage widmen sich derzeit drei DoktorandInnen aus den JRF-Instituten FiW, ILS und IWW. Die interdisziplinäre Nachwuchsgruppe wird von der Stiftung Zukunft NRW für drei Jahre gefördert. Nun ist ein erster Newsletter erschienen, der den aktuellen Projektstand kurz wiedergibt.


Newsletter 1 – Junior-Forschungsgruppe „Wasser in der Stadt der Zukunft“

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Interessenten der Junior-Forschungsgruppe „Wasser in der Stadt der Zukunft“, mit unserem ersten Newsletter möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über den Stand der Arbeit in Form eines Rückblicks auf die Aktivitäten der letzten Monate geben.

Ergebnisse des Workshops mit der Kommune Iserlohn

Der Workshop im Mai war dank der aktiven und konstruktiven Mithilfe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung Iserlohn sehr produktiv. Es konnten wertvolle Anregungen zur Konzeption des Steuerungssystems gewonnen werden, von denen wir Ihnen hier die drei wesentlichen Punkte kurz vorstellen möchten:

  1. Das System soll Aufschluss über die hydraulische Leistungsfähigkeit der derzeitigen Kanalisation liefern. Insbesondere die Einschätzung des Gefahrenpotentials von Starkregenereignissen soll abgebildet werden.
  2. Als zweites Thema wurde die Kosten- und Gebührensituation in der Siedlungswasserwirtschaft angesprochen. Welche Kosten für wen entstehen und was das Gut wert ist, sind die wesentlichen Fragen, die beantwortet werden sollen.
  3. Als dritter zentraler Bestandteil wurde schließlich die unterschiedliche Entwicklung in den Stadtquartieren benannt. Eine Abschätzung der zukünftigen Quartiersentwicklungen im Hinblick auf demografische und strukturelle Veränderungen soll das System in jedem Fall unterstützen.

Die genannten Erwartungen und Anforderungen fließen als wichtiger Teil in die weitere Konzeptionierung des integrierten Monitoring- und Steuerungssystems ein. Im Rahmen von regelmäßigen Arbeitstreffen der Doktoranden der Junior-Forschungsgruppe wurde die Erfassung und Auswertung wasserwirtschaftlicher und raumplanerischer Daten durchgeführt. Zudem wurde mit dem Aufbau wasserwirtschaftlicher Modelle für die Untersuchungsgebiete begonnen. Durch die Erfassung und Abfrage von wasserwirtschaftlichen Daten weiterer Kommunen soll eine überregionale Einordnung Iserlohns erzielt und eine Übertragbarkeit der Ergebnisse unterstützt werden. In diesem Zusammenhang ist derzeit die Durchführung einer Umfrage unter den Kommunen in NRW geplant.

Mentorentreffen & Steuerungssystem

Ende August fand im ILS in Dortmund ein internes Arbeitstreffen der Doktoranden und Mentoren statt. Die Doktoranden bekamen sowohl für ihre Dissertationen als auch für das integrierte Monitoring- und Steuerungssystem wichtigen Input. Letzteres wird für ausgewählte Pilotgebiete in Iserlohn (u. a. Sümmern und Wermingsen) aufgebaut. Anhand von ausgewählten wasserwirtschaftlichen, raumplanerischen und betriebswirtschaftlichen Indikatoren soll eine Bewertung der Quartiere hinsichtlich ihrer Vulnerabilität gegenüber Wandelprozessen erfolgen, sowie Maßnahmen zur Stärkung der Wandelrobustheit vorgeschlagen werden.

„Field-Trip“ Iserlohn

Um einen Eindruck von den örtlichen Gegebenheiten in Iserlohn zu bekommen, haben die Doktoranden Anfang September, unter fachlicher Leitung von Frau White von der Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, eine Exkursion im Stadtgebiet unternommen. Besucht wurden zum einen siedlungswasserwirtschaftlich bedeutsame Gebiete und Anlagen und zum anderen eine Auswahl verschiedener Stadtquartiere. Die gewonnenen Erkenntnisse dieses Tages werden die weiteren Arbeiten sehr unterstützen. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ausdrücklich bei Frau White für ihr Engagement und die freundliche Unterstützung bedanken.

Informationstreffen zur Gebührenkalkulation

Ein Fokus liegt darauf, die Kostenstruktur und -entwicklung der Siedlungswasserwirtschaft darzustellen. Um einen tieferen Einblick in die Gebührenkalkulation für Niederschlags- und Abwasser zu erhalten, haben sich Prof. Dr. Hoffjan und Nina Sips mit Mitarbeitern des Finanzressorts getroffen und dort eine detaillierte Erklärung erhalten. Darüber hinaus haben sie sich mit einem Mitarbeiter der Stadtwerke Iserlohn getroffen, um auch den Kalkulationsvorgang auf der Trinkwasserseite nachvollziehen zu können. Das besondere hier ist, dass die Stadtwerke mit einem gesplitteten Gebührentarif arbeiten, der aus einem Grund- und einem Mengenpreis besteht, während die Abwassergebühren nur verbrauchsabhängig berechnet werden.
Ausblick

Am 13. Dezember lädt die Junior-Forschungsgruppe die Stiftung Zukunft NRW zu einem Projekttreffen ins ILS Dortmund ein. Der Termin soll dem Austausch über den Stand des Projektes und der Abstimmung der weiteren Vorgehensweise dienen.

Jan Echterhoff vom FIW, Nina Sips vom IWW und Benjamin Scholz vom ILS


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